Abstrakte Illustration zum Thema Zahnersatz als Schmuckelement

Zahnersatz – welche Möglichkeiten gibt es?

Festsitzender “Zahnersatz”

Festsitzender Zahnersatz wird an vorhandenen Zähnen dauerhaft befestigt, auch kann er zusätzlich die Kaukräfte eines ersetzten Zahnes mittragen. Faustregel: Jeder Zahn kann maximal die Kaubelastung eines weiteren Zahnes aufnehmen. Für einen zu ersetzenden Zahn sollten zwei Pfeilerzähne zur Verfügung stehen, für zwei zu ersetzende Zähne im Idealfall 3 Pfeilerzähne (usw.). Die Verwendbarkeit von Pfeilerzähnen als Brückananker hängt stark von der Pfeilerwertigkeit ab, denn nicht jeder Zahn ist gleich stark.

Festsitzender Zahnersatz kommt der natürlichen Situation am nächsten und ist daher – anders als herausnehmbarer Zahnersatz – in der Lage, die normale Kau- und Sprechfunktion nahezu vollständig wiederherzustellen.

Brücken und Kronen haben nur eine begrenzte Verweildauer im Mund – im Durchschnitt ca. 10 bis 15 Jahre. Da zeitlebens das Zahnfleisch dazu neigt, sich zurückzubilden (siehe Parodontitis), ist der Hauptgrund für den Verlust einer Krone oder Brücke, dass der dann freiliegende Zahnhals als Angriffsfläche für Karies wieder zugänglich wird. Auch Zahnlockerungen durch Überbelastung können zum Verlust festsitzenden Zahnersatzes führen. Ebenfalls ist die Vorschädigung der Pfeilerzähne vor der Überkronung von Bedeutung.

Kronen

Zahnkronen sind aus fachlicher Sicht kein Zahnersatz, sondern eine Zahnerhaltungsmaßnahme!

Wenn die Zahnsubstanz des natürlichen Zahns größtenteils zerstört ist und aufgrund der Größe des Defektes nicht mehr mit einer Füllung oder einem Inlay versorgt werden kann, ist für die langfristige Erhaltung des Zahnes eine Krone notwendig. Die Krone verbessert die Stabilität der verbliebenen Zahnsubstanz ganz entscheidend, denn sie wirkt wie eine schützende Kappe.

Je nach Position der Krone im Mund (Front- oder Seitenzahnbereich) stehen verschiedene Materialien für die Anfertigung zur Verfügung. Es gibt Vollgußkronen (ganz aus Metall), Metallkeramik-Kronen (ganz oder teilweise mit Keramik verblendete Metallkronen) oder Vollkeramikkronen (komplett aus Keramik).

Für die Lebensdauer einer Krone ist (neben der Pflege und der Belastungssituation) das Material entscheidend mitverantwortlich, auch hat das Material Auswirkungen auf die Kosten der Behandlung.

Brücken

Brücken bestehen aus den Brückenpfeilern und aus den Brückengliedern. Brücken können (wie Kronen) aus Metall, aus Keramik oder der Kombination beider Werkstoffe (ganz oder teilweise verblendet) hergestellt sein und werden an den entsprechend beschliffenen Pfeilerzähnen dauerhaft befestigt.

Herausnehmbarer / abnehmbarer und kombinierter Zahnersatz

Klammerprothesen (Interimsprothesen und Modellguß)

Eine Teilprothese (bei noch vorhandenen eigenen Zähnen) kann in unterschiedlichen Ausführungen hergestellt werden. Die einfachste Ausführung besteht aus einer Kunststoffbasis, den zu ersetzenden Zähnen und gebogenen Halte- und Stützelementen. Das sind die sogenannten Klammern als Halteelemente und bestenfalls zusätzliche Auflageflächen als Stützelemente, die ein Absinken der Prothese verhindern sollen.

Die Prothese kann nötigenfalls durch einen eingearbeiteten Bügel verstärkt werden.

Eine so konstruierte Teilprothese gilt als Interimsprothese (Übergangsprothese, um z. B. einige Wochen die Wundabheilung abzuwarten) und nicht als Dauerlösung, weil sie sowohl die verbliebenen natürlichen Zähne als auch das Zahnfleisch und den darunterliegenden Knochen schädigen kann.

Bei einer Modellguss-Teilprothese wird auf einem Kiefermodell zunächst ein Metallgerüst mitsamt den Halte- und Stützelementen in einem Guss hergestellt. Durch dieses Verfahren ist eine enorme Passgenauigkeit und hohe Stabilität gewährleistet. Als Legierung wird in aller Regel Chrom-Kobalt-Molybdän eingesetzt. Auf dieser Basis werden dann Kunststoff und Zähne aufgebaut. Insgesamt ist eine solche Modellguss-Teilprothese länger haltbar als die oben beschriebene einfache Teilprothese und vor allem durch die bessere Passgenauigkeit und Abstützung auch als Dauer-Zahnersatz möglich. Ein langfristiger Erfolg ist aber auch bei dieser Ausführung nur durch eine regelmäßige und intensive Zahn- und Prothesenpflege gewährleistet.

Teleskopprothesen mit Doppelkronen

Doppelkronen setzen sich immer aus zwei Kronen zusammen, der Primärkrone die nach dem beschleifen des eigenen Zahnes dauerhaft auf diesem befestigt wird und der Sekundärkrone, die sich in der herausnehmbaren Prothese befindet und beim Einsetzen der Prothese über die erste Krone gleitet. Es ist nirgends Metall zu sehen!

Doppelkronen werden eingegliedert, wenn ein herausnehmbarer kombinierter Zahnersatz möglichst gut befestigt werden soll, damit gleichzeitig das Restgebiss und die der Befestigung dienenden Zähne vor Kippbelastungen geschützt werden.

Bei den Doppelkronen gibt es zum einen die zylinderförmigen Teleskopkronen, die ihren Halt durch die Haftreibung erhalten, zum anderen die Konuskronen, die durch Verkeilung der Zahnprothese ihren Halt finden. Die Doppelkronen bestehen beim kombinierten Zahnersatz aus einer fest zementierten Innenkrone (Primärkrone) und einer herausnehmbaren, darüber geschobenen Aussenkronen (Sekundärkrone). Nach der Form unterscheidet man Teleskopkronen mit parallelwandigen Innenkronen und Konuskronen mit leicht kegelförmigen Innenkronen.

Implantantgetragene Prothesen mit LOCATOR®

Das sogenannte Locator-System ermöglicht eine komfortable Lösung um Prothesen sicher zu fixieren.

  • In den Kiefer werden (üblicherweise zwei bis vier) Implantate eingesetzt.
  • Nach der Einheilphase wird darauf das Locator-System befestig. Das ist ein festes Zwischenstück direkt auf das Implantat sowie das Gegenstück, das in die Prothese eingearbeitet wird.

Diese beiden Verbindungsteile bewirken eine einfache und haltbare Verbindung, vergleichbar mit einem Druckknopf.

Totalprothesen

Sind in einem Kiefer alle Zähne verloren gegangen, so ist (lässt man die Implantologie außen vor), die einzige Lösung eine Totalprothese. Diese findet durch Unterdruck und einen Saugeffekt ihren Halt am Kiefer. Hierzu wird der Prothesenrand mit Hilfe einer Funktionsabformung besonders angepasst und gestaltet. Obwohl es wahrscheinlicher erscheint, dass es wegen der Schwerkraft wesentlich leichter wäre, einer Unterkieferprothese ausreichenden Halt zu geben, ist leider genau das Gegenteil der Fall.

Der Halt einer korrekt angefertigten oberen Totalprothese ist meist gut, der Halt einer korrekt angefertigten unteren Totalprothese ist oftmals unbefriedigend. Dies ist durch die kleinere Auflagefläche und die enorme Beweglichkeit der Zunge bedingt.

Aus Stabilitätsgründen werden totale Prothesen manchmal mit einer Metalleinlage verstärkt.

Haben Sie weitere Fragen? Ich stehe Ihnen gerne meiner Zahnarztpraxis in Nürnberg zur Verfügung.